Von meinem 18. bis zum 35. Lebensjahr habe ich im Headhunting gearbeitet und täglich die Kluft zwischen Fassade und Wirklichkeit im Berufsleben gesehen. Mein
prägendstes Erlebnis war die Doppelmoral: Ein Mitarbeiter lobt seinen Chef um 13:00 Uhr im Jahresgespräch, nur um mir paar Tage später zu schildern, in welchem „Scheißladen“ er
arbeitet.
Dieses Phänomen – die fehlende Ehrlichkeit und das verlorene Vertrauen – ist der Nährboden für die niedrigen Engagement-Quoten (Gallup) und die geringe Produktivität (nur 36 % Effektivität). Es war die Erkenntnis, dass die innerliche Kündigung oft schon lange vor der tatsächlichen Bewerbung stattfindet, die mich antrieb, dieses Problem an der Wurzel zu packen.
Parallel dazu lehrte mich meine Zeit als Eishockey-Schiedsrichter in der DEL (Deutsche Eishockey Liga) eines: Werte, Klarheit, Kompetenz und Konsequenz sind nicht verhandelbar. Auf dem Eis gibt es keine Doppelmoral, Fehler haben sofortige, messbare Konsequenzen für das gesamte Team.
Meine Management-Ausbildung beim Saint-Gobain Konzern, wo ich direkt an die GF-Ebene berichtete, zeigte mir die Spitze der Exzellenz in Strategie und Geschäftsprozessen. Diese Führungskräfte beherrschten ihr Handwerk meisterhaft.
Doch genau hier lag die Lücke: Wenn es wirklich hart auf hart kommt, fallen selbst die Besten zurück in alte Muster, verlassen sich auf Programme und lassen die fundamentalen Leadership-Werte (Mitarbeiterentwicklung, Vertrauen) fallen, anstatt sie gerade dann als Kompass zu nutzen. Man investiert viel Geld in Programme, um dann in Sekunden alles im Kopf des Mitarbeiters zu zerstören – eine Erfahrung, die ich schon als Headhunter machen musste.
Aus diesen Erfahrungen ist die Überzeugung gewachsen: Um im Wettbewerb zu bestehen, müssen wir die Verantwortung und die Klarheit des Sports mit der Professionalität des Top-Managements vereinen.
Deshalb habe ich das Konzept entwickelt und aktiv begonnen, es in Organisationen zu implementieren. Wir wollen nicht nur Manager ausbilden, sondern Führungskräfte und vor allem Mitarbeiter befähigen, die es schaffen, aus gewöhnlichen Anwesenheitszeiten Spitzenleistungen herauszuholen. Unsere Mission ist es, alle Ebenen – von der Geschäftsführung bis zum einzelnen Mitarbeiter – in das aktive Tun zu bringen, denn nur wer intern die 36 % Produktivität besiegt und jeden Einzelnen stark macht, gewinnt auch gegen den externen Gegner.
Produktivität und die Realität des 8-Stunden-Tags
Internationale Studien zeigen, dass die effektive, hochproduktive Arbeitszeit an einem 8-Stunden-Tag im Durchschnitt lediglich bei rund 3 Stunden liegt – das entspricht nur ca. 36 % der Anwesenheit. Der Rest der Zeit geht für administrative Ablenkungen, Pausen oder das Management unklarer Aufgaben verloren.
Dies ist kein Fehler der Mitarbeiter, sondern ein Hebel der Führung.
Wenn wir diese Realität akzeptieren, bedeutet das:
Unsere Aufgabe als Führungskräfte ist es, die Produktivitätsquote von 36 % zu steigern.
Wir müssen ein Umfeld schaffen, das es den Mitarbeitern ermöglicht, Klarheit zu gewinnen, sich selbst zu führen und somit die verfügbare Zeit maximal in Wertschöpfung umzuwandeln. Das ist der Kern unseres Fokus auf „Führen – Leisten – Leben“ und der Grund, warum klare Strukturen und konsequentes Management so entscheidend sind.
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GRÜNDE
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FRAGEN-STATEMENTS
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Effektivität &
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Warum scheitern wir an unwirksamen Ergebnissen? Trotz hohem Ressourceneinsatz und Zeitaufwand? |
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Veränderung & Organisation
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Warum scheitert die Umsetzung von Veränderung? Obwohl die Strategie klar kommuniziert wurde? |
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Projekte &
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Warum scheitern Projekte? Fehlende Klarheit, falsche Ressourcenallokation und unrealistische Zeitpläne? |
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Engagement &
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Warum ist das Engagement zur Arbeit so schlecht wie nie? Gallup 2024: Nur noch 9 % fühlen sich emotional gebunden. |
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Führung &
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Warum scheitert Führung? Weil zu viel Micromanagement die Selbstführung verhindert und Top-Down-Entscheidungen nicht tragen? |
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Priorisierung &
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Warum werden 36 % unserer wertvollen Zeit mit falschen Dingen verbracht? Fehlt der Fokus auf das Wertschöpfendste? |
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Verantwortung & Selbstführung
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Warum muss ich als Führungskraft das Tagesgeschäft im Detail steuern? Mangel an "sich selbst und die Aufgabe führen"? |
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Entscheidungen &
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Warum bleiben Entscheidungen in der Organisation hängen? Oder warum werden die falschen Dinge mit zu viel Energie umgesetzt? |
Die Komplexität des Sieges
Im Business wird die Situation noch komplexer, da der Gegner nicht nur extern agiert (Kunde, Lieferant, Wettbewerber), sondern auch intern sitzt – in Form der aktuell mangelnden Leistungsfähigkeit der eigenen Mannschaft.
Die Realität auf dem Markt und im Business lautet: Ihre Verhandlungen, Ihr Vertrieb und Ihre strategischen Entscheidungen sind nur so gut wie Ihr externes Gegenüber es zulässt. Noch wichtiger: Sie sind nur so gut wie das Engagement und die Klarheit Ihrer eigenen Mitarbeiter.
Wenn die Produktivität intern bei nur 36 % liegt, wird das Siegen gegen jeden externen Profi unmöglich. Der Mitarbeiter mit geringer Produktivität wird ungewollt zum größten Gegner des Unternehmenserfolgs – er verbrennt Ressourcen und blockiert die Wertschöpfung.
Das bedeutet für Führung und Management:
Wir können es uns nicht leisten, nur auf dem 36 %-Niveau der Produktivität zu agieren, da uns die Konkurrenz dann auf dem Markt überholt, während wir intern mit uns selbst kämpfen.
Wir müssen in unseren Schlüsseldisziplinen ein Leistungsniveau etablieren, das dem Profi-Standard entspricht. Nur so können wir die Komplexität und die Fähigkeit des externen Gegners übertreffen und gleichzeitig die interne Blockade von 36 % in Wertschöpfung umwandeln.
Der Kern unseres Fokus auf „Führen – Leisten – Leben“ ist die systematische Weiterentwicklung der Mannschaft, indem wir Klarheit schaffen und Selbstführung trainieren. Dies erfordert die Disziplin des Leistungssports und die Klarheit im Management, um jedes Duell zu gewinnen – intern wie extern.
Die wahre Ursache des Scheiterns: Falsche Prioritäten
Die Gründe, warum Unternehmen ihre Ziele verfehlen und Projekte scheitern, sind fast nie technischer oder finanzieller Natur. Sie liegen in den Bereichen, die wir als „weiche Faktoren“ gerne unterschätzen.
Die ernüchternden Zahlen zeigen: Wenn Projekte scheitern, liegt die Ursache fast ausschließlich in der menschlichen Interaktion und Führung:
| Fehlerquote | Ursache (Der wahre Scheitergrund) |
|---|---|
| 97 % | Wegen falscher oder fehlender Kommunikation |
| 94 % | Wegen mangelnder Klarheit über Ziele und Erwartungen |
| 91 % | Wegen einer unzureichenden Zusammenarbeitskultur |
| 90 % | Wegen fehlender Konfliktfähigkeit |
Wenn wir diese Zahlen mit der Gallup-Studie (nur 9 % Engagement) und der 36 %-Produktiveffizienz kombinieren, wird eines
klar:
Wir scheitern nicht am Markt oder an der Technologie, sondern an unserer Fähigkeit zu führen.
Wir reden nicht über mangelnde Kompetenz, sondern über die mangelnde Klarheit und die fehlenden Fähigkeiten, Konflikte konstruktiv zu nutzen. Diese menschlichen Friktionen sind der Sand im Getriebe, der die Produktivitätsquote auf 36 % drückt.
Deshalb ist unser Ansatz so ganzheitlich: Wir müssen die Klarheit (94 %) schaffen und die Zusammenarbeitskultur (91 %) sowie die Konfliktfähigkeit (90 %) trainieren. Nur wenn diese menschlichen Fundamente stabil sind, kann das Team die volle Leistung der 8 Stunden entfalten.